Intimität ist ein Zustand
engster Vertrautheit. Sie braucht Privatsphäre und einen
persönlichen Bereich, unabhängig von körperlichen Fähigkeiten.
Für viele von uns Menschen mit Behinderungen, die in den verschiedensten
Bereichen unseres täglichen Lebens Unterstützung benötigen, kann es
deshalb besonders schwierig und unangenehm sein, auf sexuelle Wünsche
und das Bedürfnis nach Intimität einzugehen. In diesem Blogbeitrag
möchte ich deshalb auf die Komplexität eingehen, die entsteht, wenn man
eine Pflegeperson oder persönliche Assistenz um Hilfe bei der Selbstbefriedigung bittet und die Bedeutung eines rücksichtsvollen Umgangs mit dieser Thematik.
Die Grundlage für ein gutes Verhältnis zu einer Pflegeperson oder persönliche Assistenz sind Vertrauen und Ehrlichkeit. Wenn Du das Thema Intimität und den Bedarf nach Hilfe ansprichst, ist es wichtig, ein ehrliches und offenes Gespräch mit Deiner Pflegeperson oder persönliche Assistenz zu führen. Dieses Gespräch sollte jedoch mit Bedacht, Sensibilität und Rücksichtnahme für beide Seiten angegangen werden, sodass man den Respekt und die Achtung voreinander nicht verliert.
Zuallererst ist es unbedingt notwendig, klarzustellen, dass es bei Deiner Suche nach Hilfe bei Deiner Pflegeperson oder persönliche Assistenz nicht um sexuelle Absichten geht, sondern darum, Unterstützung bei der Erfüllung Deiner eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu erhalten. Mache deutlich, dass Du die Grenzen Deiner Pflegeperson oder persönliche Assistenz respektierst und dass ihr Wohlbefinden und ihre Zustimmung immer an erster Stelle stehen.
Um eine angenehme und wohltuende Umgebung zu schaffen, ist es unabdingbar, klare Grenzen zu setzen. Sag einfach, womit Du Dich wohlfühlst und wobei Dir Deine Pflegeperson oder persönliche Assistenz am besten helfen könnte. Du könntest Sie beispielsweise darum bitten, Dir beim Einrichten Deiner Wohnung zu helfen, um ausreichend Privatsphäre zu schaffen, um Dir anschließend beim Gestalten des Raumes zu helfen. Diese Grenzen sollten einvernehmlich festgelegt werden, um eine möglichst angenehme Erfahrung für beide Seiten zu gewährleisten.
Es ist wichtig, das Wohlbefinden Deiner Pflegeperson oder persönliche Assistenz während des gesamten Ablaufs zu berücksichtigen. Als ein gemeinsames positives Erlebnis sozusagen. Wenn sie zögert oder Unbehagen äußert, versuche nicht, sie zu überreden. Sei stattdessen aufmerksam und einfühlsam, um ihre Bedenken und Grenzen besser kennenzulernen und zu verstehen. Und denke immer daran, dass Deine Pflegeperson oder persönliche Assistenz Dich in erster Linie aus Hilfsbereitschaft und Sorge um Dein Wohlergehen unterstützen möchte.
Das Thema Sexualität anzusprechen, kann dabei natürlich erst mal durchaus entmutigend und frustrierend für Dich sein. Deshalb hier ein Vorschlag, wie Du es am besten angehen könntest. Wähle einen geeigneten Zeitpunkt und nutze einen ruhigen, privaten vielleicht auch intimen Moment beim Waschen, Baden oder Duschen für dieses sehr sensible Gespräch. Verwende stets „Ich“-Aussagen und drücke Deine Gefühle und Bedürfnisse immer mit „Ich“aus, um nicht anmaßend oder einfordernd zu klingen. Betone während des gesamten Gesprächs wie wichtig Dir Respekt und beiderseitige Achtung voreinander sind. Keiner von Euch beiden möchte ausgenutzt werden.
Erlaube Deiner Pflegeperson oder persönliche Assistenz Fragen zu stellen und ihre Bedenken offen zu äußern. Biete ihr Möglichkeiten zu antworten und höre ihr aufmerksam zu, um Dein ernsthaftes Interesse zu bekunden und wenn Deine Pflegeperson oder persönliche Assistenz dennoch unsicher sein sollte und nicht zu überzeugen ist, zeige ihr Artikel oder Berichte aus dem Internet zu diesem Thema, damit sie es mit eigenen Augen sehen und besser verstehen kann. Mir ist klar, dass es nicht leicht ist dieses prekäre Thema bei einer Pflegeperson oder persönliche Assistenz anzusprechen, weil dies eine äußerst heikle und sehr sensible Angelegenheit ist. Aber wen haben wir denn sonst an den wir uns wenden können? Der Schlüssel zum Erfolg liegt jedoch darin, ein offenes und ehrliches Gespräch auf Augenhöhe miteinander zu haben und gleichzeitig zu betonen, dass es nur um Hilfe und nicht um Sex geht. Das Respektieren der Komfortzone Deiner Pflegeperson oder persönlichen Assistenz ist für eine positive und rücksichtsvolle Erfahrung einfach unerlässlich.
Denke daran, dass jede Beziehung zu einer Pflegeperson oder persönliche Assistenz einzigartig ist und was für den einen Menschen funktioniert, ist für den Anderen absolut unmöglich. Die Priorität liegt also darin, eine Umgebung des Vertrauens und gegenseitigen Respekts zu schaffen, in der ihr beide offen über Deine Bedürfnisse und ihre Grenzen sprechen könnt. Indem wir dieses Thema mit Sensibilität und Feingefühl direkt ansprechen, können wir Menschen mit Behinderungen die große Suche nach Unterstützung für Intimität leichter bewältigen und uns gleichzeitig die Würde und den gegenseitigen Respekt bewahren, die wir alle verdienen.
Bei mir hat es jedenfalls schon mal geklappt. Sie war meine Haushaltshilfe gewesen und wir hatten nicht nur einen echt heißen Draht, sondern auch ein wundervolles Verhältnis zueinander. Wir sind auf einer Wellenlänge gewesen. Ich durfte sogar ihre zarten und weichen Brüste anfassen, sie auf ihre wunderschönen, vollen Lippen küssen auch mit Zunge und sie unten lecken. Sie war die allererste Frau in meinem Leben, die mir einen geblasen und mich in ihren süßen Mund spritzen gelassen hat.
Während ich noch weiter über diese wunderbare Erinnerung nachdenke, wird mir klar, wie viele Missverständnisse es in unserer ach so aufgeklärten und toleranten Gesellschaft immer noch über Menschen mit Behinderungen gibt. Eines davon ist, dass wir den Sex nicht genießen können, keinen Sex haben können oder dass wir sexuell erst gar nicht begehrt werden können.
Ich bin Olli und ich wehre mich vehement dagegen, mich von diesen ganzen Vorurteilen dieser ignoranten Gesellschaft definieren zu lassen, weil ich der lebendige Beweis dafür bin, dass meine Behinderung meinen Wunsch nach Intimität oder die Fähigkeit, sexuelles Vergnügen zu erleben, nicht im geringsten mindert. Auf meiner Reise durch mein bisheriges Leben habe ich gelernt, dass Sexualität ein wesentlicher Aspekt des natürlichen Menschseins ist und wir Menschen mit Behinderungen es deshalb mehr als nur verdient haben, von allen anderen dafür gefeiert und bewundert zu werden, unabhängig von unseren körperlichen Möglichkeiten. Wenn Du wüsstest, was ich allein mit meinem Zeigefinger alles so anstellen kann.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen