Im heutigen Zeitalter digitaler Kommunikation ist der Begriff Sexting für viele Menschen zu einem wesentlichen Bestandteil intimer Beziehungen geworden. Wir nutzen dadurch die Möglichkeit, uns neu zu verbinden, unsere sexuellen Wünsche gezielt auszudrücken und somit Intimität aufrechtzuerhalten, vor allem in Situationen, wo wir weit voneinander entfernt oder getrennt sind. Gerade für Menschen mit Behinderungen kann Sexting ein unverzichtbares Hilfsmittel sein, um der Einsamkeit zu entfliehen, eigene sexuelle Wünsche zu erkunden und sich mit potenziellen Sexpartnerinnen und Sexpartnern zu verbinden. Es gibt jedoch einen einzigartigen Aspekt beim Sexting, der oft übersehen wird. Nämlich die Bedeutung der Vorbereitung, insbesondere wenn es darum geht, intime Bilder von sich selbst zu erstellen und diese dann mit jemandem zu teilen.
Ein Sexting ist mehr als nur das Senden expliziter Nachrichten oder erotischer Bilder; es ist eine ganz besondere Form digitaler Intimität, die es nicht nur Liebespaaren ermöglicht, unabhängig von der räumlichen Distanz eine starke persönliche Verbindung aufrechtzuerhalten, was spielerisch, sinnlich und zutiefst befriedigend für alle Beteiligten sein kann, was es gleichzeitig zu einem wichtigen Bestandteil moderner Beziehungen macht. Für uns Menschen mit Behinderungen kann der Prozess des Sextings jedoch einige einzigartige Herausforderungen mit sich bringen, über die Du bisher vielleicht noch nicht nachgedacht hast.
Stell Dir bitte folgendes Szenario vor. Du befindest Dich mitten in einem intimen Sex-Chat mit Deiner Sexpartnerin oder Deinem Sexpartner und es entsteht auf einmal der beidseitige Wunsch, erotische Bilder auszutauschen. Im Eifer des Gefechts stellst Du dann auf einmal fest, dass es aufgrund Deiner körperlichen Einschränkungen möglicherweise nicht ganz so einfach für Dich ist, verführerische Live-Aufnahmen von Dir selbst zu machen. Wodurch diese Situation mit Unterbrechung ganz schnell in Frustration und Unbehagen umschlagen und möglicherweise auch das gesamte Geschehen kaputtmachen und völlig zerstören kann.
Genau an dieser Stelle wird eine gewisse Vorbereitung einfach unerlässlich. Wenn Du im Voraus schon eine Sammlung intimer Bilder erstellt hast, kannst Du später im Chat leichter darauf zugreifen und passende Aufnahmen gezielt auswählen und senden, die exakt Deine Wünsche und Fantasien zeigen. Dadurch wird der Druck für Dich ganz erheblich gemindert, den Moment in Echtzeit festhalten zu müssen, und ein nahtloses und angenehmes Sexting Erlebnis gewährleistet. Zur Kunst der Bildvorbereitung gehört das Erkunden Deiner eigenen Wünsche. Fang damit an, Deine Fantasien und Sehnsüchte herauszufinden und frage Dich welche Art von Bildern Du mit Deiner Partnerin bzw. Deinem Partner teilen möchtest? Welche Posen oder Einstellungen würden sie oder ihn erregen? Das Verständnis über Deine eigenen Vorlieben und Neigungen ist jedoch der erste Schritt.
Plane Dein eigenes, privates Fotoshooting mit Dir selbst und nimm Dir soviel Zeit wie Du brauchst, egal wie lange es dauert. Wähle einen passenden und optisch ansprechenden Ort, sei es im Bett oder auf der Couch, finde eine für Dich gemütliche Ecke und schaffe eine ansprechende Atmosphäre, in der nur Du der Mittelpunkt bist und bring Dich in Stimmung. Sorge für eine schöne und angenehme Beleuchtung. Verwende entweder eine hochwertige Kamera oder ein Smartphone mit einer entsprechend hohen Bildauflösung. Achte auf das Tageslicht. Weiches, natürliches Licht eignet sich oft am besten, um erotische Szenen zu erzeugen.
Experimentiere mit verschiedenen Posen und Ausdrücken Deines Körpers, die deutlich Deine Absicht vermitteln. Scheue Dich nicht davor, kreativ, erfinderisch und verspielt zu sein. Achte auf Diskretion und Privatsphäre und stelle sicher, dass Deine Bilder in einer sicheren Cloud gespeichert und mit einem starken Passwort geschützt sind. Hole Dir auf jeden Fall immer das persönliche Einverständnis Deiner Freundin oder Deines Freundes ein, bevor Du explizite Bilder mit ihr oder ihm teilst. Denn nur eine offene und ehrliche Kommunikation ist der Schlüssel zu einem positiven Sexting Erlebnis.
Erstelle Dir im Laufe der Zeit eine Bibliothek mit intimen Bildern, auf die Du jederzeit zugreifen kannst, wann immer es der Moment erfordert. Du wirst Dich wundern was sich da alles so über Wochen und Monate hinweg ansammelt. Und bitte denk daran, dass es beim Sexting immer um einvernehmliche und respektvolle Kommunikation geht. Wenn Du Dich bewusst darauf vorbereitest, kannst Du den Augenblick ohne Einschränkungen durch Deine Behinderung voll und ganz genießen. Auf diese Weise wirst Du Deinen Wünschen besser nachkommen, große Vorfreude entwickeln und eine tiefere Verbindung zu Deiner Partnerin oder Deinem Partner herstellen.
Ich würde gerne sehen, wie sexy Du bist. Also mach Dir keine Gedanken. Zeig ruhig was Du hast. Es gibt keinen Grund sich für Dein Aussehen zu genieren.
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