In einem kreativen Bereich, von dessen Nachfrage am meisten provitiert, der aber leider immer noch als ein großes Tabu gesehen wird, sind die Hürden insbesondere für Menschen mit Behinderungen, welche in die Welt der erotischen Darstellung einsteigen und Fuß fassen wollen, nach wie vor ziemlich gewaltig und schier unüberwindbar. Mein Name ist Olli und ich liebe Sex und schöne Frauen ob nun mit oder ohne Behinderung. Ich bin ein äußerst aufgeschlossener, offenherziger, freizügiger und entschlossener Mann mit einer körperlichen Behinderung, der sich trotz aller Blockaden vor langer Zeit auf den Weg gemacht hat, um in der Welt der Erotik anzukommen. Trotz meiner unerschütterlichen Entschlossenheit musste ich auf meinem bisherigen Weg jedoch schon viele unzählige Herausforderungen meistern.
Wie viele andere behinderte Menschen bin auch ich dabei immer wieder auf enormen Widerstand und erhebliche Vorurteile von nicht-behinderten Leuten gestoßen. Ja, in Wahrheit hat sich dieser Bereich in den letzten Jahrzehnten nur sehr langsam für Vielfalt und Inklusion eingesetzt, sodass Menschen wie wir immer noch weitestgehend ignoriert und ausgegrenzt wurden. Während einige Macher behaupten, inklusiv zu sein, sieht die Realität dahinter leider oft ganz anders aus.
Die mangelnde Präsenz behinderter nackter Körper in Erotikfilmen ist ein weit verbreitetes Problem auch in den Mainstream-Medien. Mein Weg war deshalb von Anfang an durch Frustration, Enttäuschung und Machtlosigkeit geprägt, während ich mich lange darum bemüht habe, geeignete Leute zu finden, die eventuell bereit dazu gewesen wären, sich mit mir in einem Clip vor der Kamera zu zeigen. Die Meisten scheuen sich nämlich davor und trauen sich nicht, weil sie sich für ihre Behinderung schämen oder sie sagen, dass das sowieso keiner sehen will. Dabei gibt es durchaus hübsche und schöne Frauen mit Behinderung die durchaus geeignet wären. Mir geht es hierbei allerdings nicht um Perfektion oder Professionalität - vielmehr um echte Empfindungen.
Aber trotz aller Hindernisse lasse ich mich nicht entmutigen. Meine Entschlossenheit, sture Köpfe herauszufordern und den Weg für andere behinderte Menschen im Erotikbereich zu ebnen, ist unerschütterlich geblieben. Angetrieben von der Überzeugung, dass jeder von Euch die Möglichkeit verdient, ihre oder seine sexuellen Wünsche und Leidenschaften auszuleben, habe ich mir überlegt, die Sache von nun an selbst in die Hand zu nehmen. Die Gründung eines eigenen kleinen Privat-Studios bei mir Zuhause ist für mich zu einer echten greifbaren und überzeugenden Option geworden. Meine Wohnung ist sowohl rollstuhlgerecht eingerichtet als auch barrierefrei von der Straße aus erreichbar. Auf diese Weise könnten wir uns eine gemeinsame unabhängige Plattform schaffen, die Vielfalt feiert und sich für die Integration behinderter Menschen einsetzt. Versteht mich bitte nicht falsch. Es geht mir dabei nicht ums Geld. Ich habe keinerlei finanzielle Interessen. Aber ich weiß, dass dies ein gewaltiges Unterfangen ist und glaube daher fest daran, dass es unbedingt notwendig ist, um die gesellschaftlichen Barrieren zu durchbrechen, die behinderte Menschen schon viel zu lange in ihrer sexuellen Entwicklung behindert haben.
Auch wenn der Weg dorthin schwierig erscheinen mag, sind meine Belastbarkeit und mein Engagement für diese Mission nahezu unerschütterlich. Ich hoffe, dass ich, indem ich meine Geschichte hier auf meinem Blog mit Euch teile und damit für Veränderungen eintrete, andere Gleichgesinnte dazu inspirieren und aufmuntern kann, sich mir anzuschließen und den Status quo der Erwachsenen-Unterhaltung herauszufordern. Inklusivität und Repräsentation sind für uns von allerhöchster Bedeutung, vor allem im Bereich der sexuellen Darstellung. Wir alle sind der Beweis dafür, wie wichtig es für diese Welt ist, Barrieren abzubauen und gleiche Chancen für alle zu schaffen, unabhängig von ihren körperlichen und oder geistigen Fähigkeiten. Doch alleine kann ich das einfach nicht schaffen und brauche deshalb Eure Hilfe.
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